Im Jahr 2008 sind über 9.000 Menschen aus Afrika, nach oft wochenlangen Strapazen, mit einfachen Booten an den Stränden der Kanarischen Inseln gelandet.
Im Jahr 2006 waren es über 30.000.
Wie viele nie ihr Ziel erreichen und im Meer ertrinken ist nicht bekannt. Die für diese Fluchtversuche verwendeten afrikanischen Fischerboote werden vor Ort im Auftrag der lokalen Behörden
entsorgt.
Der Künstler Christoph Draeger unternimmt mit den Originalteilen eines dieser Boote, das über hundert Menschen als Fluchtmittel diente, den Versuch einer
künstlerischen Rekonstruktion. |
Die NDEYE FATOU wurde im Rahmen des Festival der Regionen 2007 von Los Christianos auf Tenerife nach Schlierbach gebracht.
Sie erreichte Ende Dezember 2006 den Strand des Touristenortes.
Der Bootstyp ist ein klassisches Fischerboot westafrikanischer Länder, der durch seine Bauart das Starten von den flachen Atlantikstränden sowie das Durchfahren der sich brechenden Wellen ermöglicht.
Die Gewässer vor Westafrikas Küste sind heute für den gestiegenen Fischbedarf
Europas praktisch leer gefischt. |
Als Produzentin hat Susanne Posegga fünf Monate an Recherche, Transport und Freigabe des konfiszierten Bootes durch das spanische Gericht gearbeitet.
Ihre dokumentarischen Fotoaufnahmen lassen eine von Hoffnung, Angst und
Desillusion geprägte Geschichte des
Bootes und seiner ehemaligen Besatzung erahnen.
Auf Initiave von Arge Granit und IG Welt wurde die NDEYE FATOU 2009 in Ottensheim aufgebaut.
Christoph Draeger, geboren 1965 in Zürich,
lebt und arbeitet in New York. |